Januar - Februar 1998 - Epiphanie des Herrn
"Liebe Kinder, auch heute freue ich mich mit
euch und ich lade euch alle zum Guten ein. Ich wünsche,
daß jeder von euch nachdenkt und den Frieden in seinem Herzen
trägt und sagt: "Ich möchte Gott an den ersten Platz in
meinem Leben stellen." So, meine lieben Kinder, wird jeder von euch
heilig werden.
Meine lieben Kinder, sagt zu jedem: "Ich wünsche dir Gutes." Und
er wird es dir mit Gutem vergelten und das Gute, meine lieben Kinder,
wird im Herzen eines jeden Menschen wohnen. Heute abend, meine lieben
Kinder, bringe ich euch das Gute meines Sohnes, der sein Leben
gegeben hat, um euch zu retten.
Deshalb, meine lieben Kinder, freut euch und streckt eure Hände
zu Jesus hin, der nur das Gute ist. Danke, daß ihr meinem Ruf
gefolgt seid."
In Anbetracht eines Weihnachten vieler Kümmernisse für
den Menschen, bietet uns Maria ein für den Menschen heilsames
Weihnachten an. Sie konnte uns mit keinen anderen, einfacheren und
umfassenderen Worten sagen, was Weihnacht bedeutet und welche
Veränderungen sie in einem jeden von uns bewirken soll, um zu
einem Weg der Heiligkeit zu gereichen.
Ich freue mich mit euch. Zur Weihnacht kann die Madonna nicht anders,
als sich für das Geschenk, das Gott uns durch Ihre Hände
macht, zu freuen, und lädt uns ein, Ihn als das einzige Gute
aufzunehmen. Sie wünscht sich drei Dinge: 1. Ein jeder halte
inne und denke in der Stille nach. Wie leicht lassen wir uns immer
wieder aus den immergleichen Gründen zerstreuen, sind aufgeregt
und angespannt, anstatt uns auf das Weihnachtsereignis einzustellen!
Meditiere und öffne hingegen das Herz in Stille Gott und schau
auf diese Herabwürdigung Gottes. Dann wirst du verstehen, wie
bedeutsam der Mensch - du und dein Nachbar - sind; und wie du ihn
lieben sollst: so wie Gott dich liebt.
2. Jeder trage den Frieden in seinem Herzen, vor allem, indem man die
Vergebung annimmt, die uns Er anbietet. Wie kann man Jesus in der
Sünde aufnehmen, die die Liebe ablehnt? 3. Sprich: ich
möchte Gott an den ersten Platz in meinem Leben stellen. Du
wirst den Herrn deinen Gott aus ganzem Herzen lieben... Alles kreist
um diese Worte: Jesus annehmen, der nur zum Vater aufschaut, wie Er
es uns von Seiner Wiege aus lehrt. Dann werden die Engel singen:
Friede auf Erden! Es ist sinnlos von Frieden zu reden, wenn nicht
Gott, das heißt die Wahrheit, den ersten Platz einnimmt. Du
mußt dich entscheiden. Um zur Heiligkeit zu gelangen
genügt: schau wie Maria die Dinge vereinfacht?!
So gehorcht man dem Vater. Aus der Wiege sagt Jesus zu mir: nimm
meine Liebe an und liebe, wie Ich liebe. Die Madonna fügt hinzu:
Liebe Kinder, sagt jedem: "Ich wünsche dir Gutes." Wie oft sahen
wir, wie sich die Burschen der Gemeinschaft vom Abendmahl in die
Augen sahen und zueinander sagten: "ich wünsche dir Gutes", als
sie den Friedensgruß überbrachten! Das ist die praktische
Folgerung von Weihnachten.
Und warum sollen nicht auch wir dieselben Worte aussprechen "ich
wünsche dir Gutes" - mit wohl verstandener Überzeugung -,
unserem Familienmitglied, dem Alten, unseren Nachbarn, der
unliebsamen Person, dem an den Rand Gedrängten, vielleicht dem
Bruder, der Ehegattin, dem Vater? Wie können wir vor anderen
eine Mauer errichten, wenn Gott die Entfernungen überwunden hat
und bis zu uns vorgedrungen ist? Wie kann man der Liebe Jesu
widerstehen, der gekommen ist, das Leben für uns hinzugeben? Wer
sind wir, den Bruder abzulehnen? Seid bedacht.
Die Madonna sagt nicht, "allen" und allgemein (wohl zu einfach) Gutes
zu wünschen, sondern "jedem" zu sagen: "Ich wünsche dir
Gutes", denn das ist auch gegenüber jenem verpflichtend, der dir
nicht behagt: gerade hier liegt die wahre Umkehr und der wahre
Friede. Auch sagt Sie nicht "ich liebe dich", ein wohl abgedroschenes
Wort, sondern "wünsche dir Gutes", das heißt, dein
höchstes Wohl, was Gott für dich ist.
Sinnen wir nach, muß Weihnachten in der Tiefe unserer
Beziehungen schürfen, sonst vergeht es umsonst. Diese
einzigartige Verpflichtung, die uns Maria auferlegt, ist auch voll
von Versprechungen: Der Bruder wird es uns mit Gutem vergelten.
Vielleicht nicht sogleich, aber sicher, denn der Tropfen höhlt
den Stein. Und das Gute wird im Herzen eines jeden Menschen
wohnen.
Das ist die einzige mögliche Weise, damit die ganze Welt den
Frieden findet. Wie alle Mütter, ist Sie stets optimistisch,
denn Sie sieht in Gott die Möglichkeit, daß jeder Mensch
sich vor der Kraft der Liebe beugt, bis daß er, in Liebe
eingebettet, zu einer einzigen Familie verschmelzt. Dann seid froh
und streckt Jesus die Hände hin, wie Er sie nach euch
ausstreckt. Allein wenn ihr Ihn ablehnt, der das einzige Gute ist,
tut ihr euch Böses an. Entscheide dich daher nur zu Ihm
aufzuschauen und Ihm immer dein Ja zu sagen, um dich selbst und die
Welt um dir zu verändern.
Don Angelo
* Der Papst hat schon vor Zeiten zum Feind gesagt: "Ich wünsche dir Gutes", und dieser hat "mit Gutem geantwortet." So langsam "ist das Eis geschmolzen" (23.1.1986). Fidel Castro hat sich zu einem Besuch aufgerafft und den Papst nach seinem ,verbotenen' Kuba eingeladen. Jetzt hat er nach Jahrzehnten wieder das Weihnachtsfest eingeführt und Ende Januar wird er als Freund den einstigen Feind empfangen.
* Auch zu seinem Attentäter hat der Papst mehrmals gesagt: Ich wünsche dir Gutes und hat ihn sogar im Kerker besucht. Nun verbirgt Alì Agcà seine Sympathie und Liebe gegenüber dem Papst nicht, verschenkt (der Papst A.d.R.) die schönsten Zeugnisse über Fatima, mit der Sicherheit, daß Gott alle liebt und "das Paradies auch den anderen Religionen offensteht." Das schreibt er in einem Briefwechsel an den Freund don Laerte Furlotti, "der erste Priester, der mir schrieb."
* Die Katholiken aus Südkorea sagten: Nordkorea, ich will dir Gutes und, von Kard. Kim angespornt, haben sie seit 1995 eine Gebetsbewegung für die friedliche Wiedervereinigung lanciert, indem sie auf allen Gebieten mit Lebensmitteln und Technikern helfen, den Hunger und die Nöte des Nordens zu besiegen. Sie haben auch ein Komitee für die gegenseitige Vergebung und Versöhnung gegründet, indem sie sogar Pläne für die Bildung von Pastoren und Missionaren für die Hilfe des Nordens, in Erwartung der Wiedervereinigung, entwickelt. Auch da scheint ein Wunder nahe zu sein.
Wir sind auf der Suche nach dem Guten, in all seinen
Ausdrucksformen; wir sehnen uns nach physischem, materiellem und
geistlichem Wohlbefinden. Wir wünschen, daß es uns gut
geht, daß wir gut leben, mit unserer Arbeit und unserer Stadt
zufrieden sind, mit den Verwandten und unseren Freunden gut
auskommen. Aber schon die Bezeichnung "uns" birgt eine kranke Wurzel,
die die natürliche Orientierung des Guten infrage stellt; gerade
"unser Wohl" geht oft über Gewalt zu Lasten des Wohles unseres
Bruders, die mehr oder weniger klar und bewußt zutage tritt,
und dies führt zu einer Abtötung und Abwertung unserer
wahren Menschennatur; als Gott ähnliche Geschöpfe
würdigen wir uns zu Tieren ähnlichen Lebewesen herab.
Mehr noch als Ziel muß es Wunsch sein, Gott an den ersten Platz
in unserem Leben zu setzen, das heißt, unser Leben wieder neu
nach Gottes Ordnung beim Beginn der >> >>Schöpfung
auszurichten; ein brennender Wunsch, der aus der Liebe entspringt,
als Antwort der Liebe auf die Liebe Gottes. Das ist der Weg zur
Heiligkeit, und er ist ein für uns alle gangbarer Weg. Sich von
Gott lieben lassen, sich von Seiner Liebe durchdringen lassen, sie
aufnehmen und nicht abweisen; alles übrige wird von allein
kommen. Breiten wir die Hände zu Jesus aus, nehmen wir diesen
Gott auf, der in die Welt kommt, um ihr Seine Gottheit und Sein
eigenes Leben anzubieten; strecken wir die Hände durch eine
einzige Geste der Aufnahme und Opferbereitschaft hin: Jesus in uns
und wir in Ihm.
Wenn wir tatsächlich ein bißchen darüber nachdenken
würden, wie sehr Er uns geliebt hat, wie sehr Er uns liebt, wenn
wir zu Ihm aufschauen würden und Ihn in unserem Herzen frei von
Verstellung und ohne intellektuellem Ballast beschauen würden,
wie viel Herzensfriede und Liebe würden sich über die Welt
ausgießen! Nicht "unser" Wohl, aber das Wohl, das Er ist,
müssen wir suchen, dann wird kein Interessenkonflikt die Liebe
zügeln und das Gute wird in der Welt und zwischen uns, in uns
selbst wohnen. Dann wird unsere Freude nicht auf Kosten der Freude
des Bruders gehen und nicht mehr von äußeren
Verhältnissen abhängen, denn sie ist in uns, in unserem
Inneren, und nichts wird sie uns je nehmen können, weil sie von
Gott ausgeht, von jenem Gott, der in uns lebt. Nuccio
Botschaft Mariens vom 25. November 1997:
"Liebe Kinder,heute lade ich euch ein, eure
christliche Berufung zu begreifen. Meine lieben Kinder, ich habe euch
geführt und führe euch durch diese Zeit der Gnade, damit
ihr euch eurer christlichen Berufung bewußt werdet. Die
heiligen Märtyrer sind mit dem Zeugnis gestorben: "Ich bin ein
Christ, und ich liebe Gott über alles!"
Meine lieben Kinder, auch heute lade ich euch ein, euch zu freuen und
freudige Christen zu werden, verantwortlich und bewußt,
daß Gott euch berufen hat, auf eine besondere Weise, die
freudig ausgebreiteten Hände gegenüber denen zu werden, die
nicht glauben, damit sie durch das Beispiel eures Lebens den Glauben
und die Liebe zu Gott erhalten. Daher, betet, betet, betet, daß
euer Herz sich öffne und für das Wort Gottes
empfänglich werde. Danke, daß ihr meinem Ruf gefolgt
seid."
Das ist der Sinn dieser Botschaft für das neue Kirchenjahr:
Gestehe, o Christ, deinen göttlichen Ruf ein, um den Duft der
Erkenntnis Gottes dem Unwissenden zu vermitteln: Das Gebet wird dir
das nötige Verstehen dazu verleihen, um diese große
Aufgabe zu erfüllen.
1. Die Madonna lädt uns dazu ein, unsere christliche Berufung zu
verstehen. Nicht nur. Sie fügt hinzu, während dieser Zeit
der Gnaden unter uns geblieben zu sein, damit wir uns unserer
christlichen Berufung bewußt werden. Diese Berufung ist unser
Lebenszweck: sie ist Gottes Ruf zur Teilnahme an seinem
göttlichen Leben (vgl. 1 Petr 1,4). Das alles hat die Taufe
bewirkt, durch welche wir in die Gemeinschaft der Drei
Göttlichen Personen eintraten.
Das kommt nicht von uns, sondern von Gott, der uns in ihm
erwählt hat vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und
untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im voraus dazu
bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus, und nach
seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen (vgl. Eph 1,4-5),
indem er uns aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat
(vgl. 1 Petr 2,9).
Aus diesem Grund haben wir Satan, seinen Werken, seinen
Verführungen, widersagt, und dem christlichen Credo in der
Kirche unsere Zustimmung gegeben. Ein unbeschreibliches Glück,
das im Leben eine Änderung mit sich bringt: Ich sage es euch und
beschwöre euch im Herrn: Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem
nichtigen Denken (vgl. Eph 4,17, lese das ges. Kapitel 4). Wir
können daher nicht mit dem Feuer spielen und wieder Sklaven der
Sünde werden und somit die Gabe Gottes verlieren, das ewige
Leben (vgl. Röm 6,23). Und doch welche große
Gleichgültigkeit und Abneigung gegenüber dem Geschenk
Gottes, das uns jedoch mit Freude erfüllen müßte und
uns mit ganzem Herzen zur Tat antreiben sollte!
2. An dieser Stelle erinnert die Madonna an die Beispiele jener, die
die eigene, christliche Berufung bis zur Opferung des eigenen Lebens
gelebt haben. Die heiligen Märtyrer haben durch ihren Tod
Zeugnis gegeben: als Christ liebe ich Gott über alles! Und wir
hingegen schämen uns vielleicht vor den anderen! Ein radikaler
Entschluß ist unbedingt nötig: ich bin der Wahrheit
verpflichtet, auch wenn das für mich ein Kreuz bedeutet. Der Weg
Jesu ist schmal und gegen den Strom der Welt, wir wissen jedoch wo er
mündet. Und Jesus hat noch niemand enttäuscht. Wir
dürfen keinesfalls vor so viel Nachgeben zögern. Denn Gott
hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist
der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit (2 Tim 1,7).
3. Wir müssen uns freuen, Christen zu sein, sagt die Madonna,
froh, die Liebe Gottes zu erwidern; nicht nur, sondern das empfangene
Geschenk unseren Brüdern zu überbringen, die es nicht
kennen. Wir tragen dafür die Verantwortung. Die Arme ausbreiten
bedeutet nicht, sie um jeden Preis zu gewinnen. Maria will sich unser
bedienen, wie wir fähig sind, um so viele ferne Kinder zu
erreichen, und dies, so sagt Sie, mit unserem Beispiel. Die Menschen
wollen von Gott nichts hören, erwarten von uns nur wahren
Glauben. Damit diese Gott lieben lernen, müssen sie in uns eine
Gottesliebe entdecken, die über alles steht; nicht traurige
Christen, sondern im Glauben frohe Christen, die Ihn lieben, wie Er
ist. Deshalb: Freut euch im Herrn zu jeder Zeit. Eure Güte werde
allen Menschen bekannt. (Phil 4,4-5).
4. Die beharrliche Wiederholung Mariens: betet, betet, betet,
läßt uns an die Worte denken, auf die uns Gott
verpflichtete und auf dem Herzen... und dem Türpfosten
geschrieben stehen sollen (vgl. Deut 6,6...9). Ohne Gebet bleiben wir
in fleischlichem Wissen, auf der breiten Straße der Erde,
stecken. Was werden wir also weitergeben? Man kann nicht vermitteln,
was man nicht lebt. Im Gebet jedoch öffnet sich das Herz
gegenüber dem Wort des Vaters: so kann es sich mit Seiner Liebe
füllen. Es genügt nicht die Wahrheit zu kennen, studieren
und sich damit zu befassen. Das bedeutet noch nicht Liebe, wie uns
der antike Irrtum der Gnosis lehrt: Doch die Erkenntnis macht
aufgeblasen, die Liebe dagegen baut auf (1 Kor 8,1). Und Paulus
empfiehlt eindringlich die Frömmigkeit mit Barmherzigkeit (vgl.
1 Tim 6,6), d.h. Liebe, verbinden. Wenn wir uns im Gebet Gott
öffnen, tritt Er mit Seinem Licht ein, wird uns Sein Wort
verstehen lassen und die Verkündigung wird unwiderstehlich
werden.
Don Angelo
Das 2. Jahr zur Vorbereitung auf das große Jubiläum des
Jahres 2000 ist dem Heiligen Geist gewidmet, und wir sind aufgerufen,
Seine Anwesenheit und Sein Wirken in der Kirche und in jedem
einzelnen von uns wieder zu entdecken.
"Der durch die Sünde und den Tod entstellte Mensch bleibt nach
wie vor Ebenbild Gottes, ist jedoch ohne Herrlichkeit Gottes, das
heißt bar Seiner Ähnlichkeit und Gottheit. Der Sohn selbst
nimmt sich des Menschen an und stellt Ähnlichkeit mit Gott, die
Herrlichkeit und Verbindung wieder her: dies ist der Geist, der Leben
gibt (vgl. CCC 705).
Der hl. Vater schreibt im Brief zum dritten Jahrtausend: "Der Geist
verwirklicht in der Kirche aller Zeiten und an allen Orten die
einzige Erlösung, die von Christus den Menschen gebracht wurde,
indem sie sich lebendig und wirksam in der Seele eines jeden erweist"
(Nr. 44). Der Geist ist auch in unserer Epoche der
Hauptwirkungsfaktor der neuen Evangelisation. Es ist daher wichtig,
den Geist als denjenigen wieder zu entdecken, der das Reich Gottes im
Laufe der Geschichte wieder neu aufbaut und in Jesus Christus all
Seine Kraft kundtut, indem Er die Seele der Menschen belebt und im
Inneren des menschlichen Lebens die Samen der endgültigen
Rettung sprießen läßt, die sich zur Endzeit
einstellen wird." (Nr. 45)
Und weiter: "Die Christen sind zur Vorbereitung des Jubiläums
aufgerufen, indem sie ihre Hoffnung auf die endgültige
Verwirklichung des Reiches Gottes setzen, und dieses Jubiläum
Tag für Tag in ihrem Inneren mit ihrer christlichen Gemeinde
vorbereiten, zu der sie gehören, und zwar im Bereich des
sozialen Standes, in dem sie an der Weltgeschichte teilhaben." (Nr.
46) "Es ist nötig - setzt der Papst fort -, daß die
Zeichen der Hoffnung, die in dieser auslaufenden Zeit des
Jahrhunderts vorhanden sind aufgewertet und vertieft werden, trotz
der Schatten, die sie oft vor unseren Augen verbergen" und er
unterstreicht die im zivilen Bereiche von Wissenschaft und Medizin im
Dienste des menschlichen Lebens verwirklichten Fortschritte, sowie
das Umweltbewußtsein, die Anstrengungen für Frieden und
Gerechtigkeit; auf kirchlichem Gebiet: "Eine aufmerksameres
Hinhören auf die Stimme des Heiligen Geistes durch den Einsatz
der Charismen und die Aufwertung des Laientums, die vermehrte Widmung
zugunsten der Causa der Einheit unter allen Christen, den
gewährten Raum für den Dialog mit den Religionen und der
gegenwärtigen Kultur."
Schließlich: "Die Überlegung der Gläubigen im zweiten
Jahr zur Vorbereitung muß besonders vordringlich bei der
Bedeutung der Einheit im Inneren der Kirche zusammenlaufen, auf die
die verschiedenen Geschenke und Charismen ausgerichtet sind, die in
ihr durch den Geist geweckt wurden" (Nr. 47), und weiter: "Maria, die
das fleischgewordene Wort auf Wirken des Heiligen Geistes empfing und
sich in der Folge immer von Seinem inneren Handeln führen
ließ, wird im Laufe dieses Jahres verehrt und nachgeahmt
werden, als fügsame, der Stimme des Geistes ergebene Frau, Frau
des Schweigens und des Hörens" (Nr. 48)
Der Blick des Papstes auf die gegenwärtigen Tragödien...
(aus der Weihnachtsbotschaft "Urbi et Orbi") "Heute, an diesem
Freudentag für alle, Tag, der durchflutet ist von vielen
Aufrufen zu Frieden und Brüderlichkeit, macht sich der Schrei
und das Flehen der Völker stärker und eindringlicher, die
Freiheit und Eintracht in Anbetracht besorgniserregender ethnischer
und politischer Gewalttätigkeit herbeisehnen.
Mehr denn je hallt die Stimme jener wider, die sich mit Großmut
damit beschäftigen, Hindernisse an Ängste und
Aggressivität abzubauen, um das Verständnis unter den
Menschen verschiedener Herkunft, Farbe und Religion, voranzutreiben.
Heute scheinen die Leiden der Menschen auf der Flucht von den Bergen
ihrer Heimat, auf der Suche nach einem Anlegeplatz an den Küsten
der Länder besonders dramatisch zu sein, obwohl die Hoffnung auf
ein annehmbares und sicheres Leben dünn gesät ist. Eher
bekümmernd ist heute das spannungsgeladene Schweigen der weiter
zunehmenden Anzahl der neuen Armen: arbeitslose Männer und
Frauen ohne ein Zuhause, Kinder und Kleine beleidigt und
geschändet, Halbwüchsige von Erwachsenen für Kriege
angeheuert, Jugendliche, Opfer von Drogen oder von
betrügerischen Mythen berauscht.
Heute ist Weihnacht, Tag des Vertrauens für lange Zeit
getrennter Völker, die sich endlich wieder zu Verhandlungen
eingefunden haben. Die Aussichten sind oft von Zaghaftigkeit und
Zerbrechlichkeit gezeichnet, zähflüssige und mühevolle
Dialoge, die jedoch von der Hoffnung leben, endlich ehrvolle
Vereinbarungen über Rechte und Pflichten aller Menschen zu
schaffen. Es ist Weihnacht!
Diese unsere verirrte Menschheit, auf dem Weg in das dritte
Jahrtausend, erwartet Dich, Kind aus Betlehem, das kommt die Liebe
des Vaters kundzutun. Du, König des Friedens, lädst uns
heute ein, uns nicht zu ängstigen und schließt unsere
Herzen mit der Aussicht auf Hoffnung auf. (...) Der menschgewordene
Gott liegt heute in der Krippe und das Universum betet Ihn in Stille
an. Möge die Menschheit Ihn als Retter erkennen!"
...und über die zukünftige Hoffnung
(Audienz vom 19. Nov. 1997) Obwohl er mit Kummer das eben
ablaufende Jahrhundert als "Jahrhundert des Todes" bezeichnete, sieht
der Papst, wie die alten Propheten, die gegenwärtige Finsternis
und die gegenwärtigen Umwälzungen als Vorbereitung zur
Wiederkunft Gottes. "Nicht die Finsternis wird das Jahr 2000
umhüllen, sondern die Liebe Gottes wird das neue Jahrhundert
einläuten" und er beschreibt diese nahe Zukunft als
"Gnadenzeit", wie die Erfüllung eines göttlichen Plans der
Liebe für die gesamte Menschheit und für jeden einzelnen
von uns." Das Werkzeug für die Erfüllung desselben wird das
große Jubiläum 2000 sein.
"In Anbetracht der Erschütterungen, die hier und da die verschiedenen Kontinente ins Wanken bringen - sagte er - vor dem drängenden Rhythmus der Umwälzungen hinsichtlich Dinge und Werte, die den Sicherheiten und sogar dem Leben der Völker nachstellen, drücke ich meine Hoffnung eines hl. Augustinus angesichts des Ansturms der Wandalen aus: Habt keine Angst, liebe Kinder, dies ist nicht die alte Welt, die endet, sondern eine neue Welt, die ihren Beginn hat. Eine neue Morgenröte scheint im Himmel der Geschichte ihren Anfang zu haben, das die Christen einlädt, Licht und Salz in einer Welt zu sein, die Christus, den Erlöser der Menschheit, ungeheuer nötig hat..."
In das dritte Jahrtausend mit Maria eintreten (Angelus der Unbefleckten Empfängnis)
- "Die Menschheit, die sich auf den Eintritt in das dritte Jahrtausend vorbereitet, findet in der Unbefleckt Empfangenen das Modell der Wartenden und der Mutter der Hoffnung. Sie lehrt uns dem Schicksalsglauben und der passiven Resignation, wie auch jeglicher tausendjähriger Versuchung, zu entfliehen. Sie lehrt uns in die Zukunft zu schauen, wohl wissend, daß Gott auf uns zukommt und wir aufgerufen sind, uns auf diese Begegnung im Gebet durch wachsame Erwartung vorzubereiten..."
Der Papst zur Unbefleckt Empfangenen (Rom, Piazza di Spagna, 8. Dezember 1997):
...Bleib bei uns, Du Unbefleckte Mutter, im Herzen der Vorbereitung auf das große Jubiläum zum Jahr zweitausend... Wir wünschen, daß dieses unsere Jahrhundert, reich an Ereignissen, und das zweite, christliche Jahrtausend, mit dem dreifältigen Siegel schließen... Und so, im Zeichen des dreifältigen Geheimnisses, schreitet die Kirche, die in Rom sich befindet, im Verein mit den Gläubigen der ganzen Welt, betend auf das XX. Jahrhundert zu, um mit erneuertem Herzen in das dritte Jahrtausend einzutreten... Wir begrüßen Dich, Unbefleckte Mutter Gottes, nimm unser Gebet an und geruhe die Kirche, die in Rom und in der Welt ist, mütterlich in die Fülle der Zeiten einzuführen, zu der sich das Universum seit dem Tag sehnt, an dem Dein göttlicher Sohn und unser Herr Jesus Christus auf die Welt kam...
"Von der Gerechtigkeit des einzelnen wird der Friede aller geboren"
- Das war das Thema zum Welttag des Friedens am 1. Januar 1998.
Die Gerechtigkeit, erreicht in Fülle ihren Wert, wenn sie auf
Liebe aufbaut, "die ihre bedeutsamste Verwirklichung in der
Barmherzigkeit findet..." Die Gerechtigkeit ist somit unabdingbare
Voraussetzung für den Frieden, und der Papst warnt vor der
Gefahr des an den Rand Drängens ganzer Nationen und großer
Bereiche der Menschheit, was die Globalisierung in der Welt durch die
Märkte bewirken kann, und ermahnt die Staatsoberhäupter
aller Länder, jeden Bestandteil an Ungerechtigkeit im Inneren
des eigenen Landes und in den Beziehungen zwischen den Ländern
auszumerzen.
Konkret weist der hl. Vater auf vier Bereiche, in die vordringlich
eingegriffen werden muß: völliger (oder wenigstens
teilweiser) Nachlaß der Auslandsschulden (der
Entwicklungsländer A.d.R.); Kampfansage der Korruption in
Ämtern; Maßnahmen (auch legale), die dazu geeignet sind,
jede Form von Gewalt und/oder Ausbeutung besonders von Frauen und
Kindern zu verhindern. Die Gerechtigkeit muß auf die Einhaltung
der Menschenrechte aufbauen, die universal, unverletzlich und
unveräußerlich sind; gerade weil sie universal sind,
ziehen sie den gegenseitigen Respekt mit sich und erzeugen somit
Pflichten; in der Verbindung von Rechten und Pflichten baut der
Friede unter den Menschen auf.
Ein lebendes Wunder Mariens. Der Papst, Apostel der Menschen.
Märtyrer dieses Jahrhunderts. Gebeugt unter der Last seiner so
erschütterten Kirche. Todmüde und von der Krankheit
gezeichnet. Leidet, denkt, betet. Er weiß, was er sagen
muß und hat den Mut dazu. Jetzt liest er den Text, von Zeit zu
Zeit blickt er auf, und Wort für Wort, Satz um Satz, findet er
die Kraft seine Botschaft zu verkünden. Das verjüngt
ihn..
Zum Schluß entfesselt sich eine Welle der Liebe, der Verehrung
und des Respektes. Die alte Wache ist ihm dankbar. Viele Jugendliche
sind bereit, ihm nachzufolgen. Auf der ganzen Erde erzittern jene,
die sich gegen den Herrn und gegen Seinen Geweihten vereint haben.
Beten wir für den Papst, für seine Freunde und Feinde und
für die neue Jugend (Echo der Liebe)
"Beim eiskalten Schlaf der Ablehnung Gottes, bedeckt eine
Mutter
den Menschen mit ihrem Mantel"
Der hl. Vater hat es sich nicht nehmen lassen, bei den
Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag der Erscheinungen in Fatima mit
einer Botschaft dabei zu sein, die eine prophetische Vision über
dieses Jahrhundert darstellt. Nach Erklärung des Aufrufes, d.h.
der Vorbereitung zum Jubiläum mit Maria, stellt er fest,
daß "Fatima uns hilft die Hand Gottes, als Führung der
Vorsehung den geduldigen, barmherzigen Vater auch in diesem
Jahrhundert, zu sehen", in dem sich für die Kirche und Welt die
positiven und negativen Zeichen abgewechselt haben. Der Krise, der
Kirchenflucht, der Abwendung von Gott seitens des Einzelnen und der
Gesellschaft, stellt sich ein "Eindringen des Geistes der Wahrheit in
den Herzen und den Gemeinschaften ein, bis hin zur Aufopferung und
zum Martyrium, zur Rettung von Bild und Ähnlichkeit Gottes im
Menschen".
"Liest man, von Fatima beginnend, wie sich der Mensch von Gott
entfernt hat, ist es angebracht, sich daran zu erinnern, daß es
nicht das erste Mal ist -da Er die Ablehnung und Abweisung seitens
des Menschen spürt,- daß man den Eindruck gewinnt, in
Achtung der Freiheit des Menschen, daß Er sich vom Menschen
entfernt, und in der Folge das Leben sich verdunkelt, worauf Nacht
über die Geschichte nur nach Bereitstellung eines Schutzes
hereinbricht. So war es auf Kalvaria, als der menschgewordene Gott
gekreuzigt wurde und durch Menschenhand starb. Was tat Christus? Nach
der Bitte um Gnade vom Himmel mit den Worten Vater, vergib ihnen,
denn sie wissen nicht, was sie tun (Lk 23,34), übergab Er die
Menschheit Maria, Seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn (Joh
19,26).
Ein symbolisches Lesen dieses Stückes Evangelium, würde uns
die letzte bekannte und häufig angeführte Szene der
Erfahrung widerspiegeln, in der der unverstandene, verworrene oder
entrüstete Sohn das väterliche Haus verläßt, um
sich in das Dunkel der Nacht zu begeben... Es ist der Schal der
Mutter, der ihn im Schlaf der Kälte bedeckt, und bei
Verzweiflung und Einsamkeit Abhilfe schafft. Die Menschheit
spürt unter dem mütterlichen Mantel, ausgehend von Fatima
bis über die ganze Erde, die Sehnsucht nach dem Haus des Vaters
und Seinem Brote zurückkehren (vgl. Lk 15,17).
So als ob ihr die ganze Menschheit umarmen könntet, bitte ich
euch, geliebte Pilger, in Ihrem Namen und für Sie zu sagen: Wir
überlassen uns Deinem Schutz, Heilige Mutter Gottes. Verwerfe
nicht unser Flehen in unseren Nöten, sondern befreie uns von
allen Gefahren, o glorreiche und gesegnete Jungfrau. Frau, siehe,
dein Sohn! Diese Worte sprach Jesus zu Seiner Mutter und dachte an
Johannes, den geliebten Jünger, der ebenfalls unter dem Kreuze
stand. Das Kreuz, wer trägt keines? Man trage es Tag für
Tag und folge den Schritten des Meisters, denn das ist die Bedingung,
die uns das Evangelium als ein Segen für die Rettung (vgl. 1 Kor
1,23-24) aufträgt (vgl. Lk 9,23). Das Aufdecken des Geheimnisses
besteht darin, nicht den Ersten Gekreuzigten aus den Augen zu
verlieren, Jenen, dem der Vater mit der Herrlichkeit der Auferstehung
antwortete, und der diese Pilgerreise von Seligen eröffnet
hat.
Solches Beschauen hat eine einfache und wirksame Form der Meditation
der Geheimnisse des Rosenkranzes angenommen, im Volk verwurzelt, und
beharrlich vom Lehramt der Kirche empfohlen. Liebste Brüder und
Schwestern, betet den Rosenkranz alle Tage! Ich bitte eindringlich
alle Hirten, den Rosenkranz in ihren christlichen Gemeinschaften zu
beten. Helft dem Volk Gottes, daß es zum täglichen
Rosenkranz zurückkehrt, dieses sanfte Gespräch der Kinder
mit der Mutter, die Sie in ihrem Hause aufgenommen haben (vgl. Joh
19,27)".
Am Ende erfleht er für alle, aber "besonders für die
Kranken den Trost und die Kraft Gottes", damit sie im eigenen Fleisch
annehmen, was den Leiden Christi noch fehlt (vgl. Kol 1,24), und
erinnert daran..., daß die Rettung von vielen von den Gebeten,
freiwilligen Abtötungen und Opfern abhängt.
Bischof Paul M. Hnilica schreibt: "Dieser Aufruf des Papstes wurde
leider nicht gebührend verbreitet, und das ist bezeichnend, wenn
es um die Madonna geht. Der von Johannes Paul II. am 1. Oktober 1997
unterschriebene Brief ist erst am 15. Oktober vom ,Osservatore
Romano' veröffentlicht worden. Somit haben 1,5 Millionen
Gläubige, 20 Bischöfe und 500 Priester in Fatima am 13.
Oktober diese inspirierten Worte nicht zu Ohr bekommen.
Im Lichte dieser Unannehmlichkeit betrachten wir diese Botschaft als
einen der tiefsten Kommentare hinsichtlich der Bedeutung der Aufrufe
von Fatima für diese unsere Zeit. Wir sind überzeugt,
daß der Papst darin das Wesentliche nach einer langen
Überlegung über die Bedeutung der Ereignisse von Fatima
für die ganze Welt zusammengefaßt hat, weshalb er auch den
Mut hatte, einen einzigartigen Aufruf vorzubringen, und wie es mir
scheint, an die Bischöfe und Priester der ganzen Welt gerichtet,
alle Tage den Rosenkranz zu beten und beten zu lassen. Wir
können nicht umhin, uns dieser Botschaft
gegenüberzustellen. Unser Glaube läßt uns in der
Person des Papstes nicht nur einen Menschen sehen, sondern den
Stellvertreter Christi, der mehr als alle Bischöfe zusammen die
Eingebung des Heiligen Geistes hat, um die Kirche auf den Weg der
Rettung zu führen.
Wenn Johannes Paul II. von Fatima als einen "Schutz", den Gott der
Menschheit für dieses 20. Jahrhundert, spricht, das einen
"eiskalten Schlaf" überkommt, denn es hat Gott verlassen und
befindet sich daher im Dunkeln, dürfen wir diese Analyse des
Heiligen Vaters nicht unterschätzen. Er gibt sich sicher nicht
leichtgläubiger Schwarzseherei hin, sondern er erinnert uns an
die Tatsachen, die wir durchlebt haben als auch jetzt durchleben, und
zeigt uns Abhilfe an: die Barmherzigkeit Gottes, die uns auf die
mütterliche Fürsprache als Miterlöserin-Mutter
geschenkt wird, der Schmerzensmutter unter dem Kreuz. Sie ist es, die
über uns alle das ausbreitet, was der Papst in diesem Brief als
Ihren "mütterlichen Schal" nennt, und weckt somit in uns die
"Sehnsucht zum Haus des Vaters und Seines Brotes" (vgl. Lk
15,17)...
Bewahren wir diese Worte wie einen Schatz, vor allem jetzt, wo in
unserer Umgebung die Schlange - Satan - immer engere Kreise zieht,
und wütend auf alle Art und Weise versucht, die Mutter und das
Kind, das Sie im Arm hält, zu erdrücken (vgl. Offb 12,4).
Bleiben wir doch wach und klammern uns an das Ewige Wort, das uns
geboten wird, während wir in einem Meer von sinnlosen Worten
untergehen..."
* Internationales Jugend-Gebetstreffen. Das 9. Festival wird auch dieses Jahr vom 31. Juli abends bis 6. August morgens abgehalten. Das Thema der Treffen: Komm, Schöpfergeist. Wir werden in einer nächsten Ausgabe über das bereits vorliegende Programm berichten.
* Für die Priester wird eine internationale Einkehr unter der Führung der Patres Slavko, Cosimo Cavalluzzo und Jörg Müller vom 30.06. bis 05.07.1998 abgehalten. (Zwecks Informationen: Tel. int.+387-88-651988, Fax int.+387-88-651888 oder 651444).
* Geistliche Exerzitien unter der Führung von P. Jozo im Haus
zum Hl. Josef 1998: Januar 11.-15. für Deutsche, 18.-22.
für Franzosen, Februar 8.-12. für Italiener, 22.-26.
für Spanier, März 1.-5. für Kroaten, 8.-12. für
Engländer, 22.-26. nur englische Priester.
Die Kurse beginnen immer am Sonntag 15 Uhr und enden am Donnerstag
abends. P. Jozo wünscht nicht mehr als 40 Personen pro Kursus
und würde sich über eine große Anzahl Priester
freuen.
Anmeldungen für Italiener und Deutsche: Haus zum Hl. Josef: Tel.
int.+387-88-651268, Fax: int.+387-88-651768 oder 705450. Für
andere Gruppen: Sekretariat des P. Jozo (Lidia: Fax
int.+387-88-705450).
Seit geraumer Zeit wiederholt Maria diese Worte, womit sie die
grundlegende Bedingung für den Frieden berührt. Wenn wir
nicht verzeihen, ist Friede nicht möglich.
1. Verzeihen ist nicht leicht, sicher das wissen wir alle; besonders
wenn die Dinge, die dich nicht in Ruhe lassen, sich wiederholen, vor
allem in der Familie. Nicht zufällig hat Jesus gesagt, dass wir
"70 mal 7 mal" verzeihen müssen, d.h. immer. Aber häufig
befinden wir uns im Widerspruch mit uns selbst: wir wollen den
Frieden und wollen nicht verzeihen; wir wollen den Frieden aber
wollen nicht um Verzeihung bitten. Denn, damit wir um Verzeihung
bitten können, braucht es ein wenig Demut; um Verzeihung zu
bitten bedeutet, auch den Teil der eigenen Verantwortung zu sehen.
Hier liegt ein grosses Problem: die eigene Schuld zu sehen,
anzuerkennen und um Verzeihung zu bitten.
Ich erinnere mich dieser wahren Geschichte. Jemand kommt zu mir und
sagt: "Ich habe keinen Frieden mehr; ich kann nicht schlafen, nicht
arbeiten, kann überhaupt nichts mehr tun." Ich habe gefragt, was
auch ihr gefragt hättet: "Seit wann hast du keinen Frieden mehr
und weshalb?" Die Antwort: "Eine Person hat mich zu tiefst verletzt
und da habe ich; den Frieden verloren". Darauf sage ich: "Du musst
verzeihen und der Friede wird zurückkommen". Sagt sie: "Eh,
Pater, das kann ich nicht, denn ich wurde tief verwundet". Sage ich:
"Aber du suchst den Frieden?" "Ja, Pater; ich kann weder schlafen
noch essen nicht einmal arbeiten". Also , sage ich: "Du musst
verzeihen!" "Ah, das kann ich nicht, denn es ist nicht das erste Mal,
dass ich so verletzt wurde!" Wir hätten bis zum nächsten
Tag fortfahren können, es fehlte wenig, dass diese Person auch
mit mir in Konflikt geriet.
Wir alle wissen, dass, wenn wir verletzt sind, es schwer ist, zu
verzeihen oder um Verzeihung zu bitten. Aber, wenn wir Frieden
wollen, müssen wir auf diesem Punkt arbeiten und nicht sagen,
dass Verzeihen unmöglich ist. Gott kann von uns keine
unmöglichen Dinge fordern. Wenn wir denken, dass es
unmöglich ist, beten wir vermutlich zu wenig, lehrt uns doch die
Gottesmutter: "Betet mit dem Herzen, um verzeihen zu können und
um verziehen zu werden" (an Ivanka, 25.06.97). In einer Botschaft an
die Gebetsgruppe sagte die Madonna: "Wenn du in deinem Herzen etwas
gegen jemand Anderen spürst, bete bis zum Moment, wo du
anfänst, positive Gefühle gegenüber dieser Person zu
empfinden". In einer Gruppe reagierte jemand indem er sagte: "Ah, da
müsste ich Tag und Nacht beten!" Also bete Tag und Nacht, bis es
dir gelingt, zu verzeihen; denn der Friede ist ein tiefer Wunsch in
uns allen, er ist es wert, sich anzustrengen.
Das Problem des Verzeihens ist viel ernster als man gemeinhin denkt,
vor allem in den Familien. Schaut, wenn wir von andern sprechen zu
einem Freund oder zur Freundin, wie tun wir es? Vielfach in negativer
Art und Weise; stets, wenn wir versucht sind so zu reden, handelt es
sich um das Problem des Verzeihens. Man sagt: "Mein Leben ist
schwierig wegen meines Vaters, meiner Mutter, meines Mannes, meiner
Frau, Schwiegermutter, Schwiegertochter...". Es sind immer die
andern, die uns Probleme schaffen! Wie oft haben wir gesagt oder
sagen gehört, dass das Leben meines Vaters oder meiner Mutter,
meiner Frau, meines Mannes schwierig ist meinetwegen? Es ist sehr
rar, dass die Schwierigkeiten gesehen werden, die die Andern, die mit
uns zusammenleben, wegen uns haben; aber wir wissen immer, wie
schwierig unser Leben ist wegen der Andern. Stets ist es das Problem
des Verzeihens.
Vor allem die Ueberzeugung "Ich habe recht!" Hört diese kleine
Geschichte: Eines Tages erlaubte Gott dem Teufel, eine Stadt an einem
Tag zu beherrschen; und der Teufel verlangte eine einzige Sache: dass
die Ampeln der Stadt alle auf "grün" gestellt würden.
Resultat: in einer Minute das komplette Chaos. Bei jedem
Zusammenprall hatte jeder recht: der, der von einer Seite kam, hatte
grün, aber der von der andern Seite hatte grün ebenso! Alle
hatten sie recht. Und wer kann verzeihen, wenn er recht hat? Wer
könnte um Verzeihung bitten, wenn er recht hatte? Also: wie oft
ist aus unsrer Sicht ständig grün und demnach alle schuldig
rund um uns; nur wir nicht, hatten wir doch das grüne
Licht...
Ich bin sicher, ihr habt die Zeugnisse der Jungen von Sr. Elvira
gehört. Einer von ihnen sagte einmal: "Wir lieben uns in unsrer
Gemeinschaft, nicht weil wir uns nicht kennen, sondern wir lieben
uns, weil wir uns kennen; wir scheuen uns nicht, zum andern zu sagen:
ich habe gefehlt. Wir lieben uns, weil jeder vom andern auch die
Schwachstellen kennt". Häufig, gerade auch in den Familien,
verstecken wir diese. Und dann begegnen sich Masken! Masken, nicht
Personen! So begegnen sich Masken zwischen Mann und Frau, zwischen
Eltern und Jungen und du bist im Theater, nicht in einer Familie,
nicht im Leben.
2. Gewöhnlich sagen wir, dass es uns schlecht geht wegen der
Andern und merken nicht, wenn es den Andern schlecht geht wegen uns.
Das ist, den Splitter im Auge des Bruders sehen aber den Balken im
eigenen Auge nicht. Hier können wir mit Maria oder mit dem
Teufel zusammenarbeiten. Wenn wir schlechte Erfahrungen mit andern
gemacht haben, wenn sie uns verletzt oder schlecht über uns
gesprochen haben, was tun wir? Wenn wir fortfahren, sie anzuklagen,
sie verantwortlich zu machen, diese Dinge herumzustreuen, arbeiten
wir mit dem Teufel zusammen, denn der Teufel tut so.
Die Bibel lehrt, dass Satan vor dem Throne Gottes steht und uns
anklagt. In den Botschaften der Gottesmutter finden wir hingegen:
"Ich bitte für Euch...". "Ich trete vor Gott für Euch
ein...". Die Madonna kennt uns, kennt unsre guten und unsre
schlechten Seiten, aber sie klagt uns nicht an, sie verurteilt nicht;
vielmehr bittet sie für uns.
Also, wenn du eine negative Erfahrung mit jemandem gemacht hast und
anfängst, für ihn zu beten, bist du in voller
Zusammenarbeit mit der Gottesmutter. Seht ein, dass wir in diesem
Punkt alle zu schwach sind: oft sprechen wir schlecht
übereinander und sind versucht, die unguten Geschichten
aufzublähen; und andrerseits versucht, das Gute der andern klein
zu machen. Hier ist immer Zusammenarbeit mit dem Negativen!
Es ist auch eine Versuchung, wenn einer sagt: "Was ich dir sage ist
wirklich wahr!" Auch wenn es wahr ist, du verbreitest schlechte Dinge
und das Negative breitet sich aus. Ein guter Rat für euch alle,
vor allem für die, die versucht sind, schlecht über andere
zu sprechen: fährt fort schlecht zu reden, aber unter einer
Bedingung: bevor du die negativen Dinge erzählst, musst du
sagen: "Versprich mir, wenn ich fertig bin mit erzählen, einen
Rosenkranz für die entsprechende Person mit mir zu beten oder
mach einen Fastentag für den Menschen, der schlecht gehandelt
hat".
Ich bin sicher, viele sagen dir, dass sie keine Zeit hätten, die
wüsten und schlechten> > Dinge zu hören... Oft
passiert es, dass auch Menschen, die viel beten, den Rosenkranz
hersagen, in die Messe gehen, etc. ... mit andern zusammentreffen und
geschwätzig und schlecht über andere sprechen. Wir
müssen uns entscheiden: mit wem will ich zusammenarbeiten? Mit
der Madonna oder mit dem Teufel?
(aus den prakt. Kwmntaren von P.Slavko - 16. August 1997)
Wir wurden gefragt: Sollen auch die, die im Stundengebet die
Psalmen lesen, den dreifachen Rosenkranz beten, um dem Wunsche der
Gottesmutter, jeden Tag den ganzen Rosenkranz zu beten,
nachzuleben(14.08.84)?
Der Beweggrund für diese Empfehlung ist folgender: der dreifache
Rosenkranz, die 150 Ave Maria, sollten die 150 Psalmen ersetzen, die
das christliche Volk zu Beginn des zweiten Jahrtausends nicht mehr
kannte. Es ist, als ob Maria sagte: Ihr versteht nicht mehr zu beten,
wie Gott es euch in den Psalmen gelehrt hat; also betet zu mir mit
ebensovielen Ave Maria und ich werde für euch mit den Psalmen zu
Gott beten. Während ihr sagt "Maria!" sage ich für euch
"Gott!" (vgl. Monfort n. 225).
Jedoch steht es uns wohl an und vor allem ist es wirksam, dem ganzen
Rosenkranz treu zu bleiben, auch wenn man die Psalmen betet. Der
feste Vorsatz ist wie ein Gelübde, das, in Treue gehalten, Gott
ehrt und uns grosse Gunst bringt, wie Psalm 49 sagt: "Erfülle
dem Höchsten deine Gelübde! Rufe mich am Tag der Not, dann
rette ich dich, und du wirst mich ehren".
Uebrigens empfiehlt Maria seit Jahrhunderten den Rosenkranz: etwa
umsonst? Warum jetzt nicht ihren Rat annehmen und ihn ganz beten? Der
ständige Anruf, morgens, mittags, abends, erlaubt, dass sie all
unsre Nöte auf sich nimmt und uns vor allen Gefahren
schützt. Wer es erprobt hat, weiss sich in ihrem Arm
getragen.
Jedoch zwingt sie niemanden. Vielmehr ist sie zufrieden, wenn jeder
nach seiner Art betet, ganz der Freiheit der Kinder Gottes
entsprechend. Ist hier einer, der einen oder mehr Rosenkränze
durch Psalmen ersetzt? Gut! Ein anderer, betroffen von einem Gebet,
wie dem Vaterunser, oder von einer Bibelstelle sinnt den ganzen Tag
darüber nach? Auch die Heiligen machten es so und unsre Seher
sagen dasselbe. Was zählt, ist, dass das Herz sich ganz mit Gott
vereint: die Liebe wird sich ausdrücken, so wie der Heilige
Geist es eingibt.
Ängstige dich nicht, wenn du zerstreut bist während des
Rosenkranzes. Maria kennt deine Schwäche. So bald du die
Zerstreuung wahrnimmst, sag dein Ave Maria aus ganzem Herzen: sie ist
es, die ergänzt, was daran fehlt!
Die Geheimnisse durch Bibelzitate ersetzen? Anstatt stets
dieselben Geheimnisse des Rosenkranzes, könnte man nicht kurze
Stücke des Wortes Gottes betrachten, z.B. die Tageslesungen?
Sicher kann man das. Unsre Meisterin der Heiligen Schrift, die sie
jeden Tag zu lesen empfiehlt, wird einverstanden sein (obwohl die 15
traditionellen Rosenkranzgeheimnisse ihren Vorzug geniessen). Sie
wird uns Geist und Herz dem Verständnis der Hl. Schrift
öffnen, "erwog sie doch in ihrem Herzen das Wort ihren Sohnes".
Als Braut des Heiligen Geistes wird sie uns helfen, die Geheimnisse
Gottes zu druchdringen und zu leben.
Von den Verantwortlichen:
Was ist notwendig für Medjugorje!
Vom 28. &endash; 30. November wurde in Tocco da Casauria (Pescara)
ein nationales Treffen abgehalten für Organisatoren und
Pilgerführer, Animatoren für italienisch sprechende
Gruppen, die auf die Einladungen Mariens, Königin des Friedens,
zu antworten versuchen.
Der Parrer von Medj., Ivan Landeka, hielt einen Vortrag über die
Rolle Mariens in der Heilsgeschichte und über die religiöse
Bewegung von Medj. mit Akzent auf den geschichtlichen Zusammenhang.
Ein Ausschnitt seines Vortrags: "Die Ereignisse von Medj. (die
Gegenwart Mariens, ihre Botschaften) müssen den ersten Platz
einnehmen, die einbezogenen Personen (Seher, Priester usw.)
müssen auf dem zweiten Platz bleiben. Wehe, wenn die Personen
wichtiger wären als die Ereignisse: Das wäre sehr
gefährlich." Er hat auch an die Schlusserklärungen der bis
jetzt gehaltenen vier internat. Seminare erinnert
(1994-95-96-97).
Bruder Miljenko Stojic, Direktor des Informationszentrums in Medj.
sprach von der Aufnahme der Pilger, der Aktivität des
Infozentrums, das vor vier Jahren gegründet wurde und der
Vereinigung der Führer, die schon mehr als zwei Jahre aktiv
sind. Er erinnert auch daran, daß das Informationsbüro
täglich von 8 &endash; 17.00 Uhr geöffnet ist, um allen
Pilgern zu helfen und ihre Zusammenkünfte zu koordinieren.
Bruder Miljenko hat allen Pilgern sehr empfohlen, daß sie ihre
Ankunft rechtzeitig im Info-Zentrum in Medj. bekanntgeben sollen, um
eine bessere Unterbringung und Organisation ihrer Treffen zu
gewährleisten. Anmeldung mit FAX: 00387-88651444. Seit drei
Jahren veröffentlicht das Zentrum zweiwöchentlich in allen
hauptsächlichen Sprachen das "Press Bulletin" mit den amtlichen
Nachrichten der Wallfahrtskirche. Er erinnerte auch an die 380
Fälle von Heilungen mit ärztlicher Dokumentation.
Pater Urbano Pittiglio hielt einen interessanten Bericht über
die Art und Weise, eine Wallfahrt zu organisieren und zu leiten. Bei
dieser Zusammenkunft nahm auch Bruder Leonard Orec' teil, der vorher
Pfarrer von Medj. war und jetzt bei der Generalkurie der Franziskaner
in Rom als Assistent für die internationale Entwicklung des
Ordens eingesetzt ist.
In den Interventionen der Teilnehmer wurden viele Punkte
berührt. Hier weise ich auf einige kurz hin: Beobachtungen
&endash; Bei den abendlichen Gottesdiensten in Medj. muss man
berücksichtigen, dass meistens die übergrosse Mehrheit der
Pilger nicht der kroatischen Sprache angehört.
- Um für das schwierige Zusammensein zwischen
Pfarreiangehörigen und den Massen der Pilger eine
zufriedenstellende Lösung zu finden und um das religiöse
Leben der Pfarrei nicht zu ersticken, denkt man daran, für die
Pilger eine Kirche abseits zu bauen (wie z.B. die Basilika St. Pius
X. in Lourdes). So könnte die bestehende Kirche der Pfarrei
überlassen werden. Es wurde geantwortet, dass dieser Vorschlag
nicht ihre Zustimmung hätte; dass aber ein grosses Bauwerk
geplant ist, welches das Zelt ersetzen würde, mit der
Möglichkeit von Trennwänden, um so drei Säle daraus zu
machen. Das müsste bis zum 17. Jahrestag fertig sein.
- Bei der Wallfahrtskirche sollen ständig einige Priester
für die wichtigsten Sprachgruppen bereitstehen. Es geschieht
oft, dass auch italienische Pilgergruppen keinen Priester zum
Beichten finden. Leider ist es nicht leicht Priester zu finden, die
für einige Zeit, z.B. ein Jahr bleiben können.
- Gewisse Prahlereien kroatischen Nationalismus sollen vermieden
werden und man soll bedenken, dass Maria die Mutter aller Menschen
ist, auch der Orthodoxen, der Muslimen etc. Nur so kann Medj. ein
wirkliches ökumenisches Zentrum werden.
- Medj., Zentrum der Caritas für alle Armen von
Bosnien-Herzogowina: Die Freunde von Medj. fahren fort mit ihrer
materiellen Hilfe, da sich leider nichts geändert hatte in den
vielen Flüchtlingslagern, wo noch Not an allem ist.
- Die Zusammenkünfte der Pilger mit den Franziskanern und mit
den Sehern gehen gut, aber man muss ihnen auch Zeiten der Stille
einräumen.
- Die Pilger begleiten mit grosser Demut und im echten Glauben daran,
dass die Muttergottes alles lenkt.
- Die Gruppen, die sich auf dem Weg der Botschaften der Madonna
begeben, suchen nicht juristische Gutachen mit der Etikette
"medjugorjani", aber sie arbeiten in der Kirche und im Dienste der
Kirche.
Alberto Bonifacio.
Anfangs November 1997 besuchte der Weihbischof von Brasilia, der
Hauptstadt Brasiliens, Msgr. Johannes Ev. Martins Terra das Heiligtum
der Königin des Friedens in Medj. und erzählte dem "Press
Bulletin" von seiner Erfahrung. Hier in Medj. bemerkt man eine
besondere Verehrung der Hl. Jungfrau.
F. Wann haben Sie das erste Mal von Medj. gehört und von wem
wussten Sie davon?
A. Das erste Mal hörte ich von Medj. reden vor 15 Jahren. Jetzt
bin ich in Europa. In Brasilien haben wir eine Kathedrale, die der
Königin des Friedens geweiht ist. Marija Pavlovic und P.
Leonardo Orec, die Brasilien besuchten, waren bei der
Grundsteinlegung dieser Kathedrale dabei. Der katholische Radiosender
in Brasilia trägt den Namen der Friedenskönigin und hat das
grosse Verdienst, dass er viel über die Ereignisse von Medj.
informiert.
F. Ist es das erste Mal, dass Sie nach Medj. kommen?
A. Ja, ich bin hier das erste Mal auf unerwartete Weise. Für
mich ist es ein kleines Wunder hier zu sein. Wisst, ich unterrichte
Bibelkunde und sollte jetzt in Brasilien Unterricht geben, aber
einige unerklärbare Umstände haben mich hierher
geführt. Für mich und die ganze Gruppe war es in einem
gewissen Sinn eine wunderbare Wallfahrt, um lange und
unermüdlich beten zu können.
F. Welches sind Ihre Eindrücke als Glaubender, als Bischof und
Hirte der Kirche?
A. Ich habe mehrere Male Fatima und Lourdes besucht. Ich habe
gesehen, dass dort schon alles abgeschlossen ist. Während hier
noch Erscheinungen sind, nimmt man eine starke Präsenz der Hl.
Jungfrau wahr. Ich fühle, dass der ganze Ort und was ihn umgibt
für die Jungfrau lebt, nicht wahr? Es wundert mich, dass der Ort
nicht so gross ist, wie Fatima. Hier ist es nicht so. Rund um die
Kirche hat man die Einfachheit bewahrt. Gestern war ich zum
Mittagessen bei den Franziskanern in Medj. Ihre Einfachheit hat mich
bezaubert, auch dann während des Gebetes und der Beichte.
Ich hatte den Eindruck, mich in den ersten Kirchen von Jerusalem zu
befinden. Ich lebte und arbeitete zwei Jahre in Jerusalem als
Archäologe und Dozent für die Heiligen Schriften. Ich
arbeitete in der Syrischen Wüste als Kaplan bei einem Volksstamm
von Leviten.All diese Arbeit hat mich in einer Art vorbereitet, dass
ich jetzt hier die grosse Gnade und den Segen der Jungfrau erfahren
darf.
F. Wissen Sie, als Bischof und Hirte der Kirche, dass der
Ortsbischof diesen Ereignissen nicht günstig gestimmt ist?
Stört Sie das?
A. Nein, weil auch andere Bischöfe darüber verschieden
denken. Ich könnte Ihnen die Bischöfe aufzählen, die
jedes Jahr auch zusammen mit den Priestern, nach San Marino kommen,
um Exerzitien mit Don Gobbi zu machen. Unter ihnen ist auch oft der
Erzbischof von Pescara, mein grosser Freund. Dieser hat mir bei einer
Gelegenheit anvertraut, den Hl. Vater gefragt zu haben: "Was muss ich
tun, wenn die Gläubigen meiner Diözese eine Wallfahrt nach
Medj. machen wollen?"
"Was tun sie?" fragte der Hl. Vater. "Sie beten und beichten". "Ist
das vielleicht nicht etwas Gutes?" antwortete der Papst. Ich habe
zehn Jahre mit dem Hl. Vater und Kardinal Ratzinger
zusammengearbeitet. Kard. Ratzinger ist ein wunderbarer Mensch,
geistvoll und sehr sympathisch. Mitunter höre ich über ihn
sagen, dass er sehr streng und ernst ist, aber ich denke, dass er
eine Person mit grossem Herzen ist. Bei einer Gelegenheit fragte ich
ihn, was er denn von dieser Bewegung hält. Er antwortete mir.
"Den Baum kennt man an den Früchten, weil die guten Früchte
Zeichen der Gegenwart Gottes sind".
F. Das hat Ihnen Kard. Ratzinger gesagt?
A. Ja.
F. Bezüglich Medj.?
A. Bezüglich Medj. und von Don Gobbi für beide
Bewegungen.
F. Wenn Sie nach Brasilien zurückkehren, was werden Sie Ihren
Gläubigen als Bischof und Hirte der Kirche sagen?
A. In Brasilien haben wir organisierte Wallfahrten nach Medj. und
auch Wallfahrten zu andern Heiligtümern. Die zahlreichsten und
interessantesten sind jene nach Medj. und deshalb bin ich jetzt
gekommen, der Jungfrau zu danken für dieses schöne
Geschenk. Dieser Besuch hätte viele Gläubige unserer
Diözese gefreut.
F. Werden Sie Ihre Unterstützung jenen geben, die nach Medj.
reisen wollen?
A. Natürlich. Ausserdem haben wir in Brasilien eine
Monatsschrift "Eco di Medj.", brasilianische Ausgabe der "Diener der
Königin", in der die letzten Nachrichten über Medj.
erscheinen. Die Ausgabe ist gratis und wird von vielen Personen
gelesen.
F. Schliesslich, was würden Sie uns sagen, die wir hier
wohnen und uns täglich mit den Pilgern abmühen, und welche
Botschaft haben Sie für die Pfarrangehörigen von Medj.?
A. Gewöhnlich sagt man ja, kein Prophet wird im eigenen Land
geschätzt. Viele Menschen kommen hierher zum Beten, aber ich
frage mich, ob auch die Menschen des Ortes dasselbe tun? Ich frage
mich auch, ob die Jugendlichen von Medj. sich Rechenschaft geben von
der Gnade, die sie hier haben, ob sie verstehen, diese Verantwortung
auf sich zu nehmen und Zeugnis zu geben vom Glauben, den sie von Gott
erhalten haben. Die Verantwortung tragen nicht nur die Priester,
sondern alle Pfarreiangehörigen, die sich der Jungfrau Maria
geweiht haben. Die Bewohner von Medj. sollten das immer vor Augen
haben.
F. Schliesslich wollen wir Ihnen danken und bei dieser Gelegenheit
uns Ihrem Gebet empfehlen. Im Namen aller Leser/innen versprechen wir
für Sie und alle Pilger, die kommen werden, zu beten.
A. Auch mir machte es viel Freude mit Euch zu sein, aber leider schon
heute nachmittags werden wir nach Brasilien zurückreisen.
Ein mexikanischer Bischof segnet die neue Radiostation von
Medj. - Dienstag, den 25. November 1997, hat die Radiostation
"MIR-Studio Medjugorje" ihre eigene Aktivität begonnen. Bruder
Miljenko Stojic ist Direktor und Chefredaktorin ist Maria Duganzic.
Diese neue Radiostation ist für den Dienst an den Pilgern, die
in die Pfarrei von Medj. kommen. Wir hoffen, dass mit der Zeit die
Übertragungen auch in den Wohnungen empfangen werden, wo immer
diese auch sind. Die Radiostation wurde am 7. November von Mgr.
Lazaro Pezer, Bischof der Stadt De Autlan Lalisco, Mexico,
gesegnet.
Jeder Beitrag von Ihnen für diese Radiostation ist sehr
willkommen. Wir bitten in besonderer Weise, uns CD mit Musik aus
Ihrem Land zu senden, mit der wir Sie empfangen werden, wenn Sie ins
Heiligtum der Königin des Friedens nach Medj. kommen. Wir danken
Ihnen schon im voraus dafür.
Zahl der Pilger im Anwachsen - Während des Monats
Oktober sind viel mehr Pilger als in den vergangenen Jahren, auch vor
dem Krieg, nach Medj. gekommen. Es wurden 139.000 Kommunionen
registriert und die Hl Messe wurde von 3364 Priestern konzelebriert,
die aus allen Teilen der Welt kamen, im Durchschnitt 108 Priester
täglich. Ende Oktober, wie üblich kamen verschiedene Pilger
aus Frankreich, die in grosser Zahl die letzte Oktoberwoche
wählen; es waren bei 2.000.
Täglich um 14.00 Uhr während der Weihnachtsnovene,
begünstigt durch das schöne Wetter, stiegen viele Pilger
auf den Erscheinungsberg. Sie beteten dabei zwei Rosenkränze und
die Gebete als Vorbereitung zum Fest. Zu Weihnachten wurde Medj.
vorwiegend von Kroaten besucht. Die Jugendlichen der Gemeinschaft
"Cenacolo" bereiteten eine prächtige, lebendige Krippe rund um
die Kirche (R.M.). Alle Seher/innen waren da, mit Ausnahme von Ivan,
der mit seiner Familie in Amerika ist.
Nach 16 Jahren gehen für vier Seher/innen (Vicka, Jakov, Ivan,
Marija) die Erscheinungen noch immer weiter, nach ihrer Aussage jeden
Tag. Wir wissen nicht, wie lange noch. Für Mirjana und Ivanka
hörten sie schon in den ersten Jahren auf.
In den folgenden Tagen aber begann ein grosser Pilgerstrom aus dem
Ausland einzusetzen, vor allem Franzosen, Italiener, Deutsche und
Engländer in Erwartung des neuen Jahres 1998. Es wurde
vorbereitet durch eine Gebetswache ab 22.00 Uhr und endete mit der
Hl. Messe, in welcher die Hl. Wandlung um Mitternacht den Beginn des
neuen Jahres anzeigte. (A.M.)
Zentren für den Frieden in Mittel- und Südamerika: 8.
Treffen Die Repräsentanten der 20 Zentren für den Frieden
in allen Ländern Lateinamerikas trafen sich in der letzten
Oktoberwoche in Medj. zum VIII. internationalen Treffen. Diese
Zentren sind entstanden als Versammlungsorte für alle, welche
die Wichtigkeit der Einladung Mariens in Medj. verstanden haben.
Ihr Werk besteht vor allem in der Verbreitung der Botschaft und in
der Organisation der Gebets- und Pilgergruppen. Es ist schon das
VIII. Treffen, aber das erste Mal in Medj. Ungefähr 350
Teilnehmer haben eine Woche in Gebet und Betrachtung verbracht, mit
Austausch ihrer eigenen Erfahrungen in den Jahren der Verbreitung der
Friedensbotschaften der Jungfrau unter den Gläubigen des
spanisch sprechenden Territoriums. Dabei tauchte besonders die
Notwendigkeit der Mitarbeit zwischen allen Zentren auf, um eine echte
Verbreitung der Botschaft der Jungfrau Maria an die Welt zu
sichern.
Aus "Press Bulletin"
Die Verteidigung von Medj. durch P. Daniel Ange gegen die
Angriffe der französischen Presse unter dem Titel: "Warum die
Oase des Friedens bombardieren?" Von uns wurde dieses Thema des
langen und breiten im Echo Nr. 136-S.4 behandelt und hat überall
grosses Interesse hervorgerufen.
Nun hat der gleiche Pater von Brasilien eine neue Richtigstellung
hinzugefügt über Cahiers d'Edifa. In der
Veröffentlichung schreibt der Herausgeber: "Der erste Brief von
Daniel-Ange hat der Sache von Medj. Gutes getan, sodass Famille
Chrétienne sich nie hätte vorstellen können, dass
der Pilerstrom der Franzosen nach Medj. im Oktober so gross gewesen
ist. Viele haben Medj. erst über diesen schönen Brief
entdeckt (durch Vermittlung von "Echo aus Medjugorje" hat das mehr
als eine Million Leser bekommen). Gegenüber so klaren Texten
konnte das Volk unterscheiden, auf welcher Seite die Wahrheit ist"
(E.C.)
Sr. Emmanuel, zusammen mit Denis und Cathy Nolan und zwei andern Mitgliedern der "Kinder von Medjugorje" wurden vom "Congressman" der USA, Chris Smith, empfangen. Dieser Herr fühlt sich dem Schutze des Lebens sehr verpflichtet. Er sprach zu etwa 30 Personen, Vertretern verschiedener Religionen, von den Botschaften und Zeugnissen der Königin des Friedens. Über den Vorschlag eines der Mitglieder des Kongresses hielt man einige Minuten Stille im Gebet &endash; ohne Zweifel die wichtigste Sache &endash; um dann offen und bereit zu sein für die vielen nützlichen Kontakte, die folgten. Dank an alle, die gebetet und gefastet haben, damit genau hier sich das Tor der Gnade von Medj. öffne und verzeiht mir, wenn ich euch nicht anderes jetzt anvertrauen kann.
Kommt nach Medjugorje, merkt euch schon jetzt ein Datum vor
für eure Wallfahrt nach Medj. im Jahr 1998: die Früchte
sind so reichlich!
Jene, welche die Pilger empfangen oder ihnen helfen, sind
täglich Zeugen der Gnadenwunder. Erst kürzlich
erzählten einige Personen voll Freude von ihrer Heilung vom
Alkoholismus, andere haben den Herzensfrieden gefunden nach Jahren
des Kummers oder wegen Trauer. Viele Jugendliche haben sich zur
vorehelichen Keuschheit entschlossen, etc. Pater Jozo sagt, hierher
zu kommen ist ein grosses Geschenk. Warum es nicht erbitten?
(aus dem Tagebuch von Sr. Emmanuel)
Gezeichnet von der Sünde, schwerfällig durch Probleme,
Angst und Unsicherheiten, hat der Mensch ein äusserst starkes
Bedürfnis, Gott zu finden, damit er ihm helfe und ihn
stütze. In seiner unendlichen, väterlichen Güte ist
Gott immer bereit, seine Arme jenen zu öffnen, die ihm mit
Glaube und aufrichtigem Herzen suchen. Aber um zu erhalten, was zur
eigenen Heilung dient, muss der Mensch vorallem dem entsagen, was er
schon besitzt.
Auf dem Weg des Glaubens ist es wohl das schwierigste, unsere eigene
Logik zu opfern, unsere perfekten Überzeugungen, voll von
Erfahrungen und Gewohnheiten (besonders die geistigen), welche die
Kreativität Gottes blockieren und uns steif und streng machen,
wie einst die Pharisäer zu Jesu Zeiten. Auch unsere
Gerechtigkeit, nämlich jene, die uns antreibt zu sagen: "Ich bin
in Form", "Ich habe recht", oder "Das ist ungerecht", muss Gott
geschenkt werden als Opfer, als Verzicht, sonst sind wir der Gnade
abgestorben. In der Tat, die Tugenden finden oftmals keinen Platz in
uns, weil unser Herz ganz besetzt ist von der Logik, von der
Selbstgerechtigkeit von menschlichem Formalismus unerbittlicher
Urteile und strenge Fürsprecher.
Deshalb ist es notwendig, ganz still zu werden, um Gott zu begegnen
und von Ihm jede Antwort zu erwarten.
Im innern Stillschweigen im Angesichte Gottes, können uns
menschliche Worte nicht helfen, aber auch nicht beleidigen, weil
nichts und niemand wird uns je "die Hoffnung wider jede Hoffnung"
nehmen können. Es wird keine Ängste mehr geben, weil Gott
sich gänzlich um uns kümmern wird in jeder Situation und
Gelegenheit.
Wenn wir uns ganz Gott überlassen, helfen wir unserer Seele frei
zu werden von der Sklaverei der Sünde und uns der Barmherzigkeit
zu öffnen.
Aber die Pharisäer machten es nicht so. Mit ihrer perfekten
Logik und menschlichen Gerechtigkeit verschlossen sie sich der
göttlichen Barmherzigkeit.
Aus diesem Grund darf das Gebet nicht Suche nach nur materiellen
Dingen oder Lösungen sein, sondern vielmehr der Wunsch,
erfüllt zu werden von Gottes Barmherzigkeit, der Gnade und der
Vergebung, was ganz selbstverständlich den Verzicht auf all den
Rest einschliesst, mit der Sicherheit, das zu erhalten, was man
wirklich nötig hat. Man muss alles auf den Altar legen. Je mehr
wir Gott geben, um so mehr kann Er uns schenken.
Das Fundament des geistlichen Lebens ist wahrhaben, dass Gott, Gott
ist, dass Er der Herr, der Retter ist und wir mit Vertrauen ausrufen
können: "Mein Herr und mein Gott" - genauso wie Thomas es machte
nach der Auferstehung Jesu. Aber um das zu können, müssen
wir uns zuerst freimachen, von unserem Abgesichertsein und den
entsprechenden Erfahrungen, an denen wir ja "reich" sind. Durch sie
versperren wir nämlich dem Heiligen Geist die freie, heilende
Aktion in uns. Aber die Erwartung von Erfolgen und geistlichen
Früchten kann sogar ein grösseres Hindernis sein, als die
materiellen, weil sie im Namen Gottes entstehen.
Wenn wir Gott erlauben, zu tun wie Er will und unser früheres
Leben ändern, kann Er uns führen und an Sich ziehen. Das
will allerdings auch heissen, uns für Ihn zu entscheiden und mit
Mut und Ausdauer die eigene Schwachheit, Angst und Dunkelheit
täglich ins Auge zu fassen.
Unsere Beziehung zur Gnade entwickelt sich und reift, wenn wir uns
bewusst sind, dass wir allein nichts tun können und mit
gläubigem Vertrauen beten und warten, dass Gott uns hilft. Nur
so kann Gott uns gebrauchen nach Seinem Entwurf, den wir nicht
kennen. Die einzige geistliche Erfahrung, die wirklich zählt,
ist unsere Fähigkeit bedingungslos der göttlichen Vorsehung
zu glauben: der Wahrheit, dass Gott, Gott ist; der Gewissheit, dass
unser Weg durch Dunkelheit, Schmerz und Schwachheit eine Ihm
angenehme Gabe ist.
(aus einem Gespräch mit P. Tomislav)
Zum Tag des Lebens am 1. Februar, bringen wir dieses ergreifende
Zeugnis, auch wenn es schon anderswo publiziert wäre.
(Aus dem Brief an die Oberin ihrer Kongregation)
«Ich bin Lucia Vetruse, eine der Novizinnen, die eine
Schändung von den serbischen Milizen erleiden mussten. Ich
schreibe Ihnen das, was mir und meinen Mitschwestern Tartina und
Sendria geschehen ist.
Sie werden verstehen, dass ich mich auf Details nicht einlassen kann.
Es war eine entsetzliche Erfahrung, nicht mitteilbar, nur Gott, dem
ich mich übergeben habe, als ich mich ihm durch die Gelübde
weihte. Mein Drama war nicht nur die als Frau erlittene
Verdemütigung, auch nicht der nicht mehr gutzumachende Schaden
meiner Berufung, sondern es ist schwierig, auch im Glauben ein
Ereignis zu verstehen, das sicher in Gottes Plan war, und den ich
weiterhin als meinen göttlichen Bräutigam betrachte und
liebe. In jugendlichem Alter hatte ich in mein Tagebuch geschrieben:
"Ich besitze nichts, ich gehöre niemandem und niemand
gehört mir." Hingegen hat mich irgend einer nachts umklammert -
was ich vergessen möchte - mir mein Selbst geraubt und mich zu
eigen genommen.
Als ich zu mir kam, war es Tag und mein erster Gedanke ging zur
Todesangst Jesu im Ölgarten. Ein schrecklicher Kampf ging in mir
vor sich. Einerseits fragte ich mich, warum erlaubte Gott, dass ich
zu einem Nichts reduziert und vernichtet wurde und andererseits
welche wäre die neue Berufung, weshalb er mich auf diesen Weg
hinwies?
Ich stand auf, ganz erschöpft, und während ich Sr. Josefine
halb, machte ich mich auch fertig. Vom Kloster der Todesangst in
unserer Nähe hörte ich die Glocke zur Sext läuten. Ich
machte das Kreuzzeichen und betete aus dem Gedächtnis den Hymnus
der Liturgie: "In jener Stunde auf Golgotha, das wahre Osterlamm
Christus, kaufte uns los von unsern Sünden, um uns zu
erlösen..."
Was ist dann, Mutter, mein Leiden im Vergleich zu jenem von Ihm, dem
ich tausendmal versprochen hatte, mein Leben hinzugeben? Ich sprach
langsam: "Dein Wille geschehe jetzt, da ich keinen andern Halt mehr
habe, als die Sicherheit, dass Du, Herr, an meiner Seite bist."
Das schreibe ich Ihnen, Mutter, nicht um von Ihnen getröstet zu
werden, sondern mir zu helfen, Gott zu danken, dass Er mich mit
Tausenden von Mitbürgern die genauso verletzt wurden in ihrer
Ehre, nun diese nicht gewollte Mutterschaft annehmen kann. Meine
Verdemütigung füge ich zu jenen der andern, und ich kann
sie nur aufopfern als Sühne für die Sünden der
unbekannten Schänder und für den Frieden unter den beiden
kriegführenden Volksstämmen. Meine Schande nehme ich an und
halte sie der Barmherzigkeit Gottes hin.
Darf ich Sie bitten, mit mir eine "Gnade" zu teilen, auch wenn es
absurd scheint. In diesen letzten Monaten habe ich alle meine
Tränen geweint wegen meinen zwei Brüdern, die von denselben
getötet wurden, welche unsere Städte belagern und
terrorisieren. Ich dachte, dass ich nicht mehr hätte leiden
können. Das Mass des Schmerzes war voll. Jeden Tag kamen
Hunderte von Personen, hungrig, zitternd vor Kälte und mit
Verzweiflung in ihren Augen, an die Türen unserer Konvente. Vor
einigen Wochen sagte mir eine Achtzehnjährige: "Ihr seid
glücklich, weil Ihr an einem
Ort wohnt, wo die Schlechtigkeit nicht eintreten kann." Ich
überlegte und verstand, dass es sich um den Schmerz meines
Volkes handelte. Fast schämte ich mich, am Anfang dieser Leiden
zu sein. Jetzt bin ich eine von ihnen, eine der vielen Unbekannten
meines Volkes, deren Körper zerfetzt und die Seele ausgebrannt
ist.
Der Herr liess mich eindringen in das Geheimnis jener Schande, und
ausserdem, mir als Schwester hat Er das Privileg gewährt, die
Kraft des Bösen zu begreifen.... Meine Geschichte ist ihre
Geschichte und meine Ergebung, gestützt vom Glauben, wenn schon
nicht als Beispiel, könnte ihnen wenigstens als Trost in ihren
moralischen und affektiven Reaktionen dienen.
Ein kleines Zeichen, ein Wort, eine geschwisterliche Hilfe
können genügen, die Hoffnungen eines Heeres Unbekannter zu
mobilisieren. Gott hat mich erwählt - verzeihen Sie dieses Wort
- die gedemütigten Personen zu leiten, dem Morgenrot der
Erlösung und der Freiheit entgegen. Sie werden nicht zweifeln
können an meiner Aufrichtigkeit, an meinen Absichten, weil auch
ich wie sie von den Grenzen der Verworfenheit komme....
Es ist alles vorbei, Mutter, aber jetzt beginnt auch alles. Als Sie
mir telefonierten und mich stärkten mit Ihren Worten, für
die ich Ihnen mein Leben lang dankbar sein werde, fragten Sie mich:
"Was wirst Du mit dem Leben machen, da Du empfangen hast?" Ich
fühlte wie ihre Stimme zitterte, als sie mir diese Frage
stellte.
Ich konnte nicht gleich antworten, nicht weil ich mir schon Gedanken
gemacht hätte, was ich tun werde, sondern weil sie meine
Entscheidungen mit den Projekten nicht stören wollte. Jetzt habe
ich meine Entscheidung getroffen: Das Kind wird mir gehören und
niemand anderem. Ich könnte es andern Personen anvertrauen, aber
es hat das Recht auf meine Mutterliebe, auch wenn es nicht
gewünscht und nicht gewollt war.
Man kann die Pflanze von seinen Wurzeln nicht trennen. Der Samen, der
auf die Erde fiel, muss wachsen, wohin der geheimnisvolle, wenn auch
ruchlose Sämann ihn streute.
Ich verlange nichts von meiner Kongregation, die mir ja alles schon
gegeben hat. Ich danke meinen Schwestern für ihre
Solidarität und Aufmerksamkeiten und vorallem, weil sie mir
keine indiskreten Fragen stellten. Ich werde mit meinem Kind gehen,
noch weiss ich nicht wohin, aber Gott, der meine grösste Freude
plötzlich zerbrach, wird mir den Weg zeigen, um seinen Willen zu
erfüllen.
Ich werde arm sein, meine alte Schürze umbinden und die
Holzschuhe tragen, wie sie Frauen tragen beim Arbeiten. Mit meiner
Mutter werde ich Harz von den Pinien in unsern Wäldern sammeln.
Ich werde das Unmöglichste tun, um die Ketten des Hasses zu
zerreissen, welche unsere Länder vernichten. Meinem Kind, das
ich erwarte, werde ich nur die Liebe lehren. Mein Kind, geboren aus
der Gewalt, wird bezeugen, dass die einzige Grösse, welche einen
Menschen ehrt, das Verzeihen ist».
Wenn Gott mit der Gnade den Menschen erreicht, wird er völlig
verändert. Das ist die immer gleiche Geschichte der
Barmherzigkeit Gottes... Es kommt vor, daß Gott Seine Mutter
zwischendurch als Werkzeug für Seine Gnaden beruft. Und das ist
so geschehen in Lourdes, in Fatima und jetzt auch seit 1981 in
Medjugorje. Seit dem die Heilige Jungfrau zu den sechs Kindern
sprach, ist dieser vergessene Ort in den Bergen der Herzegowina Ort
des Lebens für viele Millionen Personen geworden. Der
schreckliche Krieg schien den Zustrom der Pilger zu unterbrechen,
jedoch nach Kriegsende ist der Ruf Mariens zu Gebet und Umkehr noch
stärker geworden. Unzählig sind die Jugendlichen, die Gott
und Seine Kirche wiedergefunden haben, die geistlichen und
körperlichen Heilungen, die vielen vom Rauschgift Geretteten,
die Priester, welche den Eifer der Berufung wiedergefunden haben;
Personen, vor allem Jugendliche, die freiwillig ein Jahr für
humanitäre oder religiöse Dienste absolvieren. Gemeinsam zu
den persönlichen Früchten gesellt sich ein Aufblühen
von sozialen Werken, besonders für Waisen, Behinderte,
Drogensüchtige, die Medjugorje zu einer "Baustelle Gottes"
machen.
Nun hat der Verein Solidarität und Hilfe aus Noceto (Parma)
beschlossen, ein Krankenhaus in Medjugorje zu bauen, wofür schon
alle Genehmigungen vorhanden sind. Die Zeitung Freies Dalmatien
(6.8.1996) hat das Vorhaben als "Tempel der Medizin und des Glaubens"
bezeichnet und genau das will dieses P. Pio von Pietrelcina geweihte
Werk sein, indem es von dessen "Casa Sollievo della Sofferenza" aus
S. Giovanni Rotondo (Foggia) inspiriert ist. Das Gelände (65.520
qm) ist schon im Gebiet Vionica erstanden worden. Nun will der Verein
einstweilen innerhalb 1998 ein erstes Sanitätszentrum
errichten.
Die Königin des Friedens hat schon durch das freigebige Herz
eines Priesters gewirkt, don Onelio Ciani, Leiter einer
Behinderten-gemeinschaft in Udine, der zu diesem Zweck ein Haus
für Behinderte geschenkt hat, das er selbst in Medjugorje
begonnen hatte: das Haus ist ein Rohbau und muß fertiggestellt
und ausgestattet werden. Eine weitere Hilfe hat P. Pio gestellt, der
uns den Kapuzinerpater Michele Piacentino begegnen ließ, der
die motorischen Rehabilitations-Zentren "P. Pio" Apulien leitet, und
mit diesem ist ein gemeinsames Programm gestartet: das Haus "Regina
Pacis" in Medjugorje, das - so Gott will - im Frühjahr 1999 die
Tore öffnet, mit ausgestatteter Sanitätswache,
Poly-Ambulanzen und Physiotherapie (Erdgeschoß); Analysenlabors
und Diagnostik, Labor für Prothesen für Kinderinvaliden (1.
Stock); Aufnahme von Behinderten, Abteilung don Onelio Ciani (2.
Stock); Aufenthaltsräume für Schwestern, festes Personal
und Freiwillige (3. Stock).
Willst du mithelfen? Spende auf das Postkonto 11958436
"Solidarität und Hilfe für das Internationale Haus des
Friedens", via Generale Dalla Chiesa 38/a. I-43015 Noceto (Parma).
Tel.: int.+39(0)521-628448, Fax: int.+39(0)521-628447, Zweigstelle
"Solidarität und Hilfe": Postfach 206, I-39100 Bozen, Fax: int.
+39(0)471-283706. Du kannst deine Spende auch in DM auf das Postkonto
"Solidarnost i Pomoc Medjunarodnoj Kuci Mira" Nr.
7100-280-51-04-00123-7 an die Hrvatska Postanska Banka H-B d.d. -
Mostar (Filiale Medjugorje) senden oder direkt in Medjugorje die
Einzahlung machen, beim Post- u. Telefonamt, immer auf das oben
angeführte Konto.
P. Mannes M. Ghizzardi O.P.
Bozen Tel.(39)471-280694
* Das Echo aus Medjugorje, ist in den wichtigsten Sprachen im neuen Geschäft Shalom, rechts vor der Kirche, erhältlich, und nun auch bei Ain Karim, dem letzten Geschäft der Galerie unter dem Hotel Internationale, hinter dem Pfarrhaus, an der Straßenseite.
Wir danken den Lesern für ihre Spenden, im besonderen den
Freunden aus Frankreich und der Schweiz (für die zwei Ausgaben
in französisch und deutsch), die reichlich und
regelmäßig eintreffen. Wir sind den Italienern und anderen
Freigebigen dankbar, die wie üblich eifrig sind und es
ermöglichen, daß Echo in alle Welt kostenlos verschickt
werden kann.
Ein große Freude für uns ist es zu hören, daß
Echo auch an den ,unmöglichsten' Orten der Erde aufliegt (z.B.
in der Kathedrale von Sydney, den Kirchen von London, in den
Missionen des Sudan, wo die Verfolgung so stark ist, in den
entlegensten Inseln des Ozeans). Vor allem Missionare aus aller Welt
ließen uns wissen, daß Echo ein sehr erwartetes Geschenk
der Königin des Friedens für ihre Predigten und für
ihre und die religiöse Bildung vieler Seelen ist, in Orten, wo
jegliche geistlichen Hilfsmittel fehlen.
Vor allem danken wir den Vielen, die mit Inbrunst gebetet und von
Maria erwirkt haben, daß - durch unerwartete Ereignisse - auch
diese Ausgabe von Echo erscheinen konnte, die leider unter
schwierigen Umständen (daher verspätet), infolge eines
erzwungenen Stillstandes seitens jenen kämpfen mußte, der
die Last trägt. Für die Zukunft müssen wir uns ganz
auf Sie verlassen...
Maria, die uns das Gut Jesu geschenkt hat, öffne die Herzen
aller, damit sie Ihn in diesem Jahr des Heiligen Geistes aufnehmen,
und wir zur Heiligkeit gelangen und allen sagen können: "Ich
wünsche dir Gutes"; das wünschen wir auch euch allen! Ich
segne euch im Namen des Vaters, des Sohnes, und des Heiligen Geistes.
Amen.
Villanova M., 4.1.1998
* Der übliche Bus fährt täglich um 18:00 in der
Nähe des Hauptbahnhofs Triest ab und kommt am folgenden Morgen
um 8:00 in Medj. an; Rückfahrt um 18:00 ab Medj., Ankunft in
Triest um 8:00 morgens (Tel. 0039 40 425001, Preis hin und
zurück LIT. 108.000)
Verteilung - *Schweiz: Otto Müller, Sonneggstr. 3 - CH 9113
Degersheim - Postkonto: 90 - 4768 - 0 *Österreich: Heindler
Margarete, Reindlgutstr. 5, A - 4400 Steyr. Überweisung:
Postscheckkonto: 93.001.968 *Deutschland: Medjugorje Comitee, F.
Castagnetti, Ostpreussenweg, 4, D- 33104 Paderborn. Überweis.:
K/K 85738 Sparkasse Paderborn (BLZ 47250101)
- Origin.: "Eco di Maria" - Anschrift: Echo Mariens, cas.post. 149, I-46100 Mantova - J.14 - Nr.1-2; Autor. Trib. MN n.13, 8.11.86; Fax (39) 376-245 075
Verantwortl.: A. Lanzani, Tip. DIPRO, I- Roncade TV